Becoming a Revconeer - Kauf U.S. Motorhome

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Becoming a Revconeer - Kauf U.S. Motorhome

Beitragvon frontpushbar » Sonntag 29. November 2020, 00:04

Mal wieder zurück zum eigentlichen Thema,
nämlich auf zu einem kleinen Streifzug durch
die Firmengeschichte von Revcon:

Im Zuge meiner immer noch andauernden
Beschäftigung mit dieser für mich als Revcon
Besitzer sehr interessanten Herstellerfirma, bin
ich auf ein weiteres Akronym gestoßen:

Revcon - “REcreational Vehicle CONstruction“

Oder eben:

Revcon - “REVolutionary CONcept“

Diese Firma, gegründet von John Hall, war
ursprünglich eine Tochtergesellschaft einer
Immobilienfirma, genannt Dunn Properties,
welche im Jahr 1968 wiederum als
Tochtergesellschaft der Pacific Lighting
Corporation zugeordnet wurde.

Eine ziemlich verschachtelte Firmenkonstruktion
mit turbulenter Geschichte, diese möchte ich
Euch selbstverständlich nicht vorenthalten: ;-)

1977 wurde Revcon Manufacturing an die
"Eldorado Group" verkauft, einer der Direktoren
war Diel Gustafson, ein Banker aus Minneapolis.
Die Firma führte den Revcon Slant-Nose (vorher
Flat-Nose) ein, als 30-foot langes Modell mit den
hinteren 2 Hendrickson-Tandem Achsen (s. S. 1f.).

Bild

1978 wurden die Maße der neuen, aerodynamischen
Karosserie angepasst, das 25-foot Modell vergrößerte
sich auf 26-foot und das 29-foot Modell wurde zum
30-foot. Der Antriebsstrang veränderte sich
ebenfalls, statt dem 455er Big Block tat nun ein
403er Small Block seine Dienste. Dies passierte
spät im Jahr 1977 und blieb auch so während des
1978er Modelljahres.

Der 403er wirkte untermotorisiert (“Da haben wir's!“) für
diese Größe von Motorhome und das zeigte sich auch in
einer schwächeren Leistung im Vergleich zu den zuvor
produzierten Revcons.

Bild

Im März 1979 (“Verdammt, da haben sie bei
meinem im April 1979 gebauten Revcon
wahrscheinlich noch gerade einen der letzten
403er reingeschoben...“) wurde der komplett
neue, von Revcon selbst entwickelte, Chevrolet
454er Antriebsstrang vorgestellt, welcher ab
Juli für die 30-foot Modelle zur Verfügung stand.
Damit endete auch die Ära des Oldsmobile Toronado
UPPs (Unitized Power Package) im Revcon.

Bild

1980 ging die Eldorado Group Bankrott und
wurde reorganisiert, der alleinige Eigentümer
war jetzt Diel Gustafson, trotzdem gab es
Streitigkeiten darüber, was jetzt wirklich wem
gehörte.

1981 wurden Ernie F. Kniesel als President der
Firma eingesetzt und das 33-foot (10 m)
Modell eingeführt.

1982 - In diesem Jahr wurde eine 30-foot 4 X 4
Off-Road Revcon Spezialanfertigung an einen
arabischen Kunden geliefert. Im Mai bewegte
sich der Preis innerhalb einer Spanne von 89.000,--
bis 106.000,-- USD. Im Juli wurde die Produktion
auf weniger als 2 Revcons pro Woche reduziert.

1983 trat Ernie Kniesel als Präsident zurück und
Gustafson holte Randy Grages und Bob Michel
in die Firma, um die finanziellen Turbulenzen
in den Griff zu bekommen. Die Revcons kosteten
jetzt zwischen 97.000,-- und 116.000,-- USD.

Im März 1984 wurde die Fountain Valley Liegenschaft
verkauft und Revcon war auf der Suche nach einer
neuen Produktionsstätte. Schließlich wurde man
fündig und kaufte Apollo Motorhomes in Kalifornien.
Die Revcon Produktion verlegte man kurzerhand in
das Apollo Werk. Im Juli wurde der 96-inch
breite (2,4 m) Revcon vorgestellt, er hatte
einen schwereren Rahmen und ein
geschwungenes Heck (Spitzname: Walflosse).
Randy Grages wurde Präsident bei Apollo.

Bild

Man beachte auch die dem Zeitgeschmack
der 80ies geschuldeten Doppelscheinwerfer.

1985 war Revcon zum zweiten Mal Bankrott.
Diel Gustafson landete im Gefängnis und zwar
wegen Scheckreiterei im Tropicana Hotel
in Las Vegas. Er wurde zu 10 Jahren verurteilt
aber nach nur einem Jahr freigelassen.
Der gute Mann hatte sich der Staatsanwaltschaft
als Hauptzeuge angetragen.

Im Jahre 1986 war Revcon vollständig ins
Apollo Werk umgezogen. Apollo wurde in
“Summit Luxery Motorcoach“ umbenannt.
Als Präsident fungierte Don Blanke.

Ein neues Jahr und ein neuer Präsident:
Gerald Utt war 1987 in Amt und Würden.
Der Basispreis für den Revcon bewegte
sich jetzt zwischen 89.000,-- und 99.000,--
USD. Larry P. Brumfield bekleidete die
Präsidentenamt von Revcon Industries.

Im Februar 1988 lieferte Revcon ein Motorhome
an einen Kunden bei der Quartzite Rally (große
RV Show), dieser gab es jedoch aufgrund
von verschiedenen Problemen der Fabrik zurück.

Bild

1990 - 5 Apollos wurden gebaut und sollten für
50.000,-- USD oder weniger verkauft werden und
die Firma ging zum dritten Mal Bankrott.

1991 - Der letzte Revcon war ein 30-foot
Motorhome und wurde an George and Mary
Gene Alder verkauft. Es hatte eine modifizierte
Vorderfront mit einem kantigen Heck.

Wie schon geschrieben hatte Revcon Mitte der
1980er Jahre diverse finanzielle Schwierigkeiten
aus unterschiedlichen Gründen und wurde unter
Konkursverwaltung gestellt. Der geneigte Leser
weiß, diese RVs stellten die Topklasse auf dem
Motorhomemarkt dar und kosteten dementsprechend.

Die Revcon Fabrik wurde mit jener vom Apollo
Motorcoach während der Jahre 1985-1986 kombiniert
und bis 1991 betrieben. In diesem Jahr wurde die
reguläre Produktion schlussendlich eingestellt,
1986 überhaupt keine Revcons gefertigt.

Bevor der gewaltige „Revcon All-Terrain Motorcoach“
auf Ford F350 Heavy Duty Basis auftauchte (s. S. 7),
gab es noch zwei weitere Versuche, unmittelbar nach
dem Ende von der originalen Revcon-Serie, Motorhomes
unter diesem Namen zu produzieren:

Bild

1. Der Goliath war ein massiver, innovativer Vorstoß,
um ein echtes 4 X 4 Motorhome auf den Markt zu
bringen, dabei wurden herkömmliche Revcon
Karosserieteile verwendet, welche durch das
Herunterfahren der regulären Revcon Produktion im
Jahre 1990 überflüssig wurden. Es wurden nur 3
Einheiten vom Goliath produziert, ein Exemplar konnte
2007 in Galveston, Texas lokalisiert werden, bevor es
der Hurrican Ike vollkommen zerstörte.
Die Versicherung zahlte dem Besitzer eine
Entschädigungssumme von 37.000,-- USD.

Im Jahre 1991 wurde nur ein einziges Exemplar
hergestellt, laut diversen Quellen aus übrig
gebliebenen Teilen noch schnell gefertigt,
bevor die Firma für immer ihre Pforten schloss.
Aufgrund dessen hatte das Motorhome mit
massiven Qualtäts- und Technikmängeln zu
kämpfen.

Bild

2. Ein paar ehemalige Revcon Angestellte
kamen im Jahre 1992 zusammen und begannen
gemeinsam den “Silver Motorcoach“ zu bauen.
Sie griffen dabei auf viele Komponenten vom
berühmten GMC Motorhome zurück und
kombinierten diese mit dem Revcon Know-how.
Einige Exemplare wurden davon produziert,
doch auch dieser Versuch scheiterte kläglich.

Quelle: http://www.policeinterceptor.com/Revcon.htm
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Beitragvon Toaschtn » Sonntag 29. November 2020, 09:53

Bewegte Firmengeschichte.
Sehr interessant.
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Beitragvon Toaschtn » Montag 30. November 2020, 18:04

1975 GMC TransMode

:sguckstdu: https://www.hemmings.com/classifieds/ca ... -Transhome

Bild

Einer, welcher anscheinend nicht fertig ausgebaut wurde.
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Beitragvon frontpushbar » Montag 30. November 2020, 22:08

Mir scheint, dass dieser GMC eher eine ehemalige
Ambulance darstellt, das Bedienungspanel
mit den Schaltern und Anzeigen rechts neben
dem Lenkrad haben viele U.S. Rettungswagen
verbaut, die blauen Sitzbezüge lassen weiters
darauf schließen.

Bild

Bild

Auch im Innenraum an der Decke erkennt man
einen möglichen medizinischen Background,
Entlüftungen, Lampen und Spots sind typisch für
Ambulances, hinten die Barn Doors (Keep Back!) zum
Einbringen einer Bahre...ebenfalls ein Merkmal ;-)

Bild

Warum ich diese Details weiß?

Nun, “unsere“ Schwedinnen damals liebten mein Police
Car, aber sie wollten unbedingt, dass wir einmal mit
einer Ambulance nach Västerås kommen, sie selbst
äußerten den Wunsch, uns mit Outfit als “Slutty Nurses“
im U.S. Rettungswagen bei den legendären U.S. Car
Nachtrundfahrten durch die Stadt zu begleiten - allen
Ernstes, dies war ihr Vorschlag! :shock:

Nun, ich suchte motiviert - fand aber keine passende
Ambulance und so ging “der Kelch“ wohl an uns
vorüber... :lol: Und die Girls von damals sind jetzt
glücklich verheiratete Frauen mit Kind und Kegel... ;-)
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Beitragvon frontpushbar » Sonntag 6. Dezember 2020, 00:13

Eine kurze, informative Ergänzung zu den “Tiger“
RVs - s. dazu auch Seite 8:

Die Firma Provan baut bzw. baute “Tiger“ von
1986 bis heute, der letzte Tiger auf Astro Basis
lief 2005 vom Band.

Bild

Dies hatte folgenden Grund: 20 Jahre lang wurde
der Chevrolet Astro/GMC Safari Midsize Van nahezu
unverändert in Baltimore, Maryland, produziert.

Warum konnte sich dieses Fabrikat so lange behaupten?

Nun, die Astros/Safaris besetzten damals eine
auf dem US Markt einzigartige Nische (vergleichbar mit
einem namhaften Bus deutscher Produktion, mit nahezu
denselben Maßen - 4,9 ,m Länge), sie waren deutlich
größer als die Minivans von Chrysler, boten mehr Platz
für bis zu 8 Passagiere und verfügten über eine stabile
body-on-frame Konstruktion, es gab sie wahlweise als
RWD (M-Van) oder AWD (L-Van).

Bild

Somit waren sie zum Ziehen von schweren Anhängern
(bis 2,5 Tonnen) oder Wohnwagen prädestiniert, FWD
Minivans konnten da nicht mithalten.

Ca. 3,7 Millionen Chevrolet Astro/GMC Safari wurden
produziert. Dies entspricht genau meinem Credo, ich
kaufe als Dailys nur US Cars, welche mindestens über 10
Jahre hinweg nahezu unverändert gebaut wurden, so
wie auch mein Ford Crown Victoria P71.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Ersatzteile sind
als NOS günstig via Ebay oder Rockauto zu kaufen
und darüber hinaus sind die U.S. Schrottplätze bestens
bestückt, all das drückt gewisse Ersatzteilpreise für
meine U.S. Cars auf bis zu einem Zehntel des Wertes
verglichen mit einem deutschen oder auch japanischen
Fabrikat.

Bild

Wie auch immer, die Broening Highway General Motors
Plant Factory öffnete im Jahre 1935 in Baltimore,
Maryland, sie begann 1985 mit der Chevrolet Astro/GMC
Safari Produktion und schloss ihre Tore 20 Jahre später
nach ihrer letzten Schicht am 13. Mai 2005. Die letzten
Chevrolets/GMCs wurden unter den Angestellten verlost.

Bild

GM wäre eine Neukonstruktion mit den diversen
Crashvorschriften zu teuer gekommen, also stampften
sie die Astro/Safaris nach 20jähriger Bauzeit ein und
gaben die Fabrik für immer auf.

Obwohl der Chevy/GMC im überlappenden, frontalen
Crashtest nicht sonderlich gut abschnitt - er erzielte
lediglich im Seitencrash 5 Sterne - so war er doch in den
Jahren 2002 - 2005 laut IIHS das Fahrzeug, in dem die
wenigsten Fahrer in den gesamten United States getötet wurden.

Aber zurück zu den “Tigers“. Die Firma Provan
war ursprünglich in Colorado beheimatet, bevor
sie Anfang 2009 von Mark Guild gekauft wurde.
Seitdem produziert die Firma ihre RVs in West
Columbia, SC.

Die 2 Modelle, welche die Firma Provan Industries
herstellte, waren der Tiger GT und der Tiger XL -
auf Astro/Safari Basis.

Beide wurden aus dem RWD oder AWD
Chevrolet/GMC Midsize Lieferwagen gefertigt.

Der XL hatte einen Aufbau aus Fiberglas, während der GT
(Garage Top) über ein ausfahrbares (pop-up)
Aluninium/Vinyl Dach verfügte, somit ergab sich eine
ausreichende Stehhöhe und die Möglichkeit, den Tiger in
einer Standard U.S. Garage abzustellen (s. auch dazu
den Vixen S.4)

Bild

Bild

Beide - XL und GT - wurden mit folgenden
Spezifikationen ausgeliefert:

Bild

- 2 Schlafbereiche für 4 Personen

- Küche mit Spüle, Herd, Kühlschrank

Bild

- Nasszelle mit Dusche und Toilette

- AC für den Innenraum

Bild

- Generator - auf der hinteren Stoßstange
  montiert

Die Provan Tigers auf Astro/Safari Basis sind heute
gesuchte Sammlerstücke, welche ab 25.000,-- USD
gehandelt werden, sie halten Vergleiche mit deutschen
Fabrikaten durchaus stand.

Bild

Die Firma macht kaum Werbung, sie verlässt sich auf
Mundpropaganda und begeistert auch heute noch eine
verschworene Fangemeinschaft.

Bild
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Beitragvon frontpushbar » Samstag 12. Dezember 2020, 23:40

Bild

Die Firma Provan besetzte mit ihrem von 1986 bis 2005
gebauten RV Konzept eine Nische, welche mit Hilfe der
Chevrolet Astros/GMC Safaris erfolgreich verteidigt
werden konnte:

Bild

Ein robustes, stabiles und - von der Ladekapazität
her gesehen - ausreichendes RV in Verbindung
mit (für die U.S.) kompakten Außenmaßen
(4,9 m Länge). Kein Problem auf Fähren, engen
Parkplätzen oder schmalen Wegen, die dünne
Isolierung und die knapp bemessenen Schlafplätze
sind (laut U.S. Foren) die häufigsten Kritikpunkte.

Bild

Durch die Verwendung von überdimensionierten,
bewährten Komponenten anderer Transporter
von GM und einer Karosserie, welche auf einem
Rahmen aufgebaut (Body-on-Frame) ist, samt
einem vorderen Hilfsrahmen zur Aufnahme vom
Motor und den vorderen Radaufhängung, waren
die Astros/Safaris die idealen Träger für die von
Provan konstruierten Wohnkabinen.

Bild

Bild

Bild

Als besonderes Highlight konnte der Astro/Safari
Transporter als Basisfahrzeug (vom Werk her mit
YF7 Upfitter Package ausgeliefert) für den Tiger
seit 1990 mit AWD, entwickelt von FF
Developments (FFD), geordert werden - der
Standardantrieb der Astros/Safaris war RWD.
Das und die kompakten Dimensionen machten
den Tiger zum ultimativen Offroad RV.
Manche bauten sich zusätzlich Transfer Cases
ein und erhielten so einen “echten“ Allradantrieb.

Die Vorderradaufhängung der GM B-Plattform
aus den Kombiversionen des Chevrolet Caprice
und des Cadillac Brougham und die Blattfedern
hinten waren sehr stabil ausgeführt, große Probleme
gab es anfänglich mit dem Versagen des
Torsionsstabes bei den Fahrwerken der
Allradfahrzeuge.

Natürlich fährt sich so ein Astro/Safari nicht wie
ein PKW oder auch nicht wie ein herkömmlicher Minivan,
dessen muss man sich bewusst sein.
Der Abrollkomfort und die Dämpfung sind vor allem
unbeladen deutlich schlechter, so wie bei einem LKW,
was aber bei langen Strecken und höheren
Geschwindigkeiten kein Problem darstellt,
spürbar ist dies eher im Stadtverkehr.
Man darf nicht vergessen, dass die gesamte
Fahrgestellkonstruktion Anfang der 1980er entwickelt
wurde und dann im Grunde genommen über 20 Jahre
lang unverändert blieb.

Interessant: Die unteren Traggelenke sind
größer als die der B-Plattform (z. B. der
Fleetwood-Limousinen). Diese Traggelenke
baute man 1995 / 1996 auch in das 9C1 Police
Package für den Chevrolet Caprice ein.
Die Astros/Safaris weisen auch - wie schon
erwähnt - viele mechanische Gemeinsamkeiten
mit den GMT325/350 Pickups und Transportern
auf.

Ich habe sehr gerne Police Komponenten in
meinen Dailys verbaut, die bürgen für hohe
Laufleistungen im Dauerbetrieb. ;-)

Nach dem Produktionsstop der Astros/Safaris
im Jahr 2005 wendete sich Provan von den
Transportern als Basisfahrzeuge ab und
verwendete von nun an hauptsächlich Trucks.

Tiger CXT - Truck Pop-Top

Ein paar wenige Pickups mit Aufstelldach
wurden produziert, diese sind noch schwerer
als die Tigers der letzten Generation auf Astro/Safari
Basis zu finden. Hier ein CXT mit Dodge Truck.

Bild

Tiger CX - Truck Hardtop

1991 begann die Produktion von Hardtops auf
Pickup-Basis, verwendet wurden Dodges,
Chevys oder Ford Trucks mit Regular, Extended
oder Crew Cab Chassis. Aktuell tragen diese
Modelle den Beinamen “Bengal CX”.

Bild

Bengal Tiger - mit höherem Hardtop

2010 wurde der erste Bengal TX Tiger auf
einer Chevy Dually 4WD Plattform gebaut, er ist
einem CX sehr ähnlich, jedoch mit einem anderen
Fiberglasdach, welches mehr Kopffreiheit
bietet. Hier ein Aufbau im Rohzustand.

Bild

Tiger #0001

Der erste Tiger wurde 1986 übrigens nicht auf
Astro/Safari Basis gebaut, sondern die Firma
benützte dazu einen Chevy Vandura 3500 Van.
Provan stöberte ihn auf und brachten das
Fahrzeug wieder zu seiner Produktionsstätte
zurück.

Bild

Siberian Tiger

2012 wurde endgültig “nicht mehr gekleckert
sondern geklotzt“ und der sehr große Siberian
Tiger auf Ford F450 Benzin (LT) oder F550
Diesel (HT) Chassis angeboten.

Übrigens...“Nicht kleckern, sondern klotzen...kein
sehr feiner Grundsatz, aber naja...“ sagte schon
Onkel Dagobert in einem Comic, übersetzt aus
dem Amerikanischen von Frau Dr. Erika Fuchs.
Später fand ich dann raus, dass dieser Spruch
auch Heinz Guderian, General der Panzertruppe,
zugeschrieben wird. Tolle Übersetzung, Frau
Doktor! ;-) R.I.P.

Bild

Der Siberian ist überaus geräumig und hat (wie
mein Revcon auch) ein riesiges Dry Bath, mit
Schlafmöglichkeiten oben an beiden Enden.

Malayan Tiger

Bild

2013 wurde der Malayan Tiger vorgestellt, der
Aufbau besteht aus einem Aluminiumrahmen,
wie auch beim Siberian nur ohne dem Fiberglas
Top.

Bild

Beide, der LT und der HT können auf einem
Chevy, Ford oder Dodge Chassis geordert
werden.

Hin und wieder findet in Colorado - dem ursprünglichen
Produktionsort des Tigers - eine informelle “Tiger Rally“
statt, dazu gibt es ein kleines Video, viel Spaß beim
Anschauen und gute Nacht:



Quellen:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Chevrolet_Astro

https://americanadventurist.com/forum/t ... 27&slide=0
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Beitragvon Snübe » Sonntag 13. Dezember 2020, 21:17

Liest hier zufällig dawickerl_1 mit?
Mich würde interessieren was da damals an meinem (deinem ursprünglichem) 98er RAM statt der Pritsche montiert war.
Lg
Jürgen
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Beitragvon frontpushbar » Freitag 18. Dezember 2020, 21:51

Ja, wäre interessant zu erfahren... :wink:

Bei meinem Revcon wird momentan gerade die
Audioanlage auf Vordermann gebracht...

Bild

USB Radio plus 2 Boxen von Pioneer, inklusive
Subwoofer. Leider dauert es - in Zeiten wie diesen -
sicherlich noch länger, bis ich eine Gelegenheit für
eine Hörprobe habe.

Bild

Aber wenn er die Tiefen so wiedergibt, wie mein viel
kleinerer und vor allem leichterer Pioneer Subwoofer,
welcher im GMC Safari verbaut ist, bin ich schon
zufrieden. Der Van fährt notfalls auch mit Impuls-
Bassantrieb. :lol:

Bild

Dann konnte ich ihn der Bucht noch zwei original
verpackte, gelbe zeitgenössische Ende 1970er
Scheinwerfer von Bosch (Made in Sweden) mit E
Prüfzeichen erwerben, diese sind dazu bestimmt,
meine bereits vorhandenen Bohrlöcher in der
Frontstoßstange zu füllen.

Bild

Bild

Für hinten habe ich mir 6 Roof Marker Lights (auch mit E
Zeichen) organisiert, selbstverständlich werde ich mich
davor hüten, mein Aludach anzubohren. Nein, diese
werden mit einer schönen Blende oberhalb des
massiv ausgeführten Motorradträgers fixiert.

Bild

Ursprünglich waren schmale LEDs dafür vorgesehen,
aber die runden Lights passen für meinen Geschmack
besser in die Epoche der auslaufenden 1970er Jahre.

Die originalen Lichter im Dach oben sind - so wie vorne
auch - nicht mehr vorhanden.

Bild

Seitlich schon, da wurden vom Vorbesitzer 8 Stück
längliche, rot/weiße Umrissleuchten von Hella eingebaut.
Jeweils 4 auf einer Seite, 2 vorne oben/unten, die
anderen beiden hinten auf dieselbe Art und Weise.

Und weiters erreichte mich noch vor ca. 1 Woche ein
nicht so prickelnder Anblick von meinem Mech in
Eastern Germany:

Bild

Shit happens! :wink:
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Beitragvon frontpushbar » Sonntag 20. Dezember 2020, 19:21

Yep. Da sprudelt der rote Dexron 2 Lebenssaft...
Aber zum Glück nicht direkt aus dem 425er Getriebe.

Bild

Nein, ein Schlauch vom Getriebeölkühler - nachträglich
in den Frontspoiler optisch gelungen integriert und mit
einem weitmaschigen Gitter vor Steinschlag geschützt -
ist geplatzt. Eine schöne Sauerei...
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Beitragvon frontpushbar » Sonntag 20. Dezember 2020, 20:09

Aber so mag ich' s...direkt beim Mech.

2.500 km sind wir heuer in knapp 2 Monaten mit dem
Revcon gefahren. Da wäre so eine Panne nicht gerade
das Gelbe vom Ei gewesen...mitten im Transit mit Kind
und Kegel.

Vor nachträglich eingebauten Ölkühlern warnte mich
mein Spezialist in Österreich - dieser wäre eine
zusätzliche Schwachstelle. Deswegen habe ich die Kühlung beim kleinen GMC Safari Van im Original
belassen.

In meinem (Glücks)Fall brechen/brachen die U.S. Cars
immer unmittelbar in der Nähe vom Wohnort oder am
Ziel zusammen. In der Regel kündigt sich so eine Sache
bereits vorher an. Ich denke dabei an meinen ersten
1971er Ford LTD 4door, Erstbesitzer war die “Kammer
der gewerblichen Wirtschaft“, bei dem Fahrzeug handelte
es sich um die ehemalige Dienstlimousine von Alfred
Dallinger, der am 23. Februar 1989 bei dem ungeklärten
Absturz einer Aero Commander 690D der Rheintalflug
über dem Bodensee zusammen mit 11 Insassen
tragischerweise ums Leben kam.

Ich kaufte den Ford damals im Februar 1994 von einem
namhaften Händler mit (kleiner) Strizzi-Vergangenheit,
welcher seine Werkstätte in einem Pferdestahl betrieb
und auch einen Verkaufsplatz samt Imbissbude mit
Holzkohlegrill sein Eigen nannte, um 55.000,-- Schilling.

Bild

Kurz nach dem Kauf bemerkte ich bei einer Fahrt von
Baden nach Wien bereits auf der Nordbrücke und auch
vorher schon ein verdächtiges Ruckeln.
Auf der Kahlenberger Straße, ca. 500m vom damaligen
Wohnort entfernt, war dann Sense. Der 6,6 Liter V8
ließ sich nicht mehr starten. Schuld waren - wie sich
später herausstellte - korrodierte Kontakte im
Zündverteiler, der Verkäufer transportierte
den LTD als Serviceleistung gratis mit einem Anhänger
und einem Ford Taunus (!) als Zugfahrzeug zur
Werkstätte zurück. Auf der Nordbrücke hielt uns eine
weiße Maus auf und es kam zu einer Anzeige wegen
Überladung. Soweit ich mich daran erinnere, belief sich
diese auf 10.000,-- Schilling. Die Kontakte wurden
geputzt und mir nichts berechnet.
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Beitragvon frontpushbar » Sonntag 20. Dezember 2020, 22:42

2 Wochen später verreckte der Ford in Nussdorf,
mit letzter Kraft rollte ich rechts auf den Gehsteig.
Leider ragte das imposante Heck (5,6 m Fahrzeuglänge)
noch ein kleines Stück in das Lichtraumprofil vom
D-Wagen hinein und blockierte somit die Straßenbahn,
welche 5 Minuten später auch prompt anrollte.

Mehr brauchte ich nicht...

“Die jungen Burschen können nicht Autofahren!!!“ und
ähnliche Aussagen ergossen sich über mein gesenktes
Haupt. Der Straßenbahnfahrer meinte lapidar:“Ihnen wird
gleich geholfen, Feuerwehr und Polizei kommen
schon...“, und zündete sich genüsslich eine Zigarette an.
Beherzte Passanten erbarmten sich meiner Wenigkeit
und schoben den LTD mit einem Ruck vollständig auf
den Gehsteig. Die Straßenbahn fuhr ihres Weges und mir
flatterte ein Strafmandat in der Höhe von 500,-- Schilling
ins Haus. Meine Einwände, von wegen Panne und so,
wurden abgeschmettert.

Dieses und auch noch andere Strafmandate wie z. B.
angebliche “Missachtung der Rechtsfahrordnung“ an
einem Sonntag auf der leeren Autobahn, oder
angebliches “Blockieren des Querverkehrs“ zu Ostern
(“Aktion scharf“) etc. machten aus mir den “gelernten
Österreicher“, der immer auf ein ausgeglichenes
Budget achtet und seine Lehren aus diesem
Staatsverhalten gezogen hat - ein altes Überbleibsel aus
meiner längst vergangenen Ausbildung zum Buchhalter.

Was ist darunter zu verstehen?

Ganz einfach: Jede für mich - subjektiv betrachtet -
ungerechtfertigte oder schlecht begründete Erhöhung
der z. B. motorbezogenen Versicherungssteuer oder
auch anderer Abgaben und Steuern, welche nicht
unbedingt mit der persönlichen Mobilität zu tun haben
müssen - kurz und gut, diese steuerliche Mehrbelastung,
welche mir Geld aus meinem Börsel zieht, wird sofort
durch intelligenten/alternativen Konsum oder auch
durch Verzicht, sowie durch bargeldlosen Tausch/
Gefälligkeiten/Unterstützungen auf wechselseitiger
Basis kompensiert und dies ohne - mit Bezug auf die
Lebensqualität - das Geringste zu verlieren.
Die intendierte steuerliche Mehrbelastung verpufft
somit wirkungslos. Ich zahle gerne gerechtfertigte,
klar kommunizierte und notwendige Steuern für das
Allgemeinwohl, aber ich verweigere mich staatlicher
Abzocke, besonders auf dem Mobilitätssektor.

Klar der Fall? ;-)

Aber weiter: Diesmal wurde der Ford vom ÖAMTC
abgeschleppt, die Kontakte wurden nun vollständig
erneuert und das Problem trat nie wieder auf.
Leider wickelte der (ältere) Mann vom Pannendienst
das Seil nicht nur um die Vorderachse, sondern auch
gleich um die eine Spurstange (der Ford hatte vorne
keine Abschleppöse) diese hielt der Belastung
nicht Stand. Aber der ÖAMTC gestand ohne Probleme
seinen Fehler ein und bog sie im Anschluss wieder
kostenlos zurecht.

Natürlich gab es im Lauf der Jahrzehnte immer wieder
leere Batterien direkt vor der Haustüre. Zweimal ging
mir bei meinem 1980er Oldsmobile Supreme Brougham
der Sprit aus (Tankgeber defekt), einmal direkt nach
dem Einparken (Motor ging von selbst aus) und ein
weiteres Mal 500 m hinter der Tankstelle auf der alten
Brünner Straße kurz vor der Steigung in Gaweinstal.

Bei meinem Crown Vic kam ich 2011 mit sterbendem
Getriebe gerade noch zur Werkstatt von meinem
Mechaniker. Einmal, auf dem Weg zum Power Big Meet
nach Schweden, musste vor unserer Weiterfahrt nach
Göteborg die rechte hintere Steckachse erneuert werden,
am Treffen konnten wir (mit max. 50 km/h) trotzdem
teilnehmen. Das Geräusch hatte ich leider vor unserem
Schweden-Trip nur am Rande wahrgenommen, daher
mein Tipp:

Hin und wieder über längere Zeit ohne Radio fahren und
dabei genau und vor allem bewusst bei verschiedenen
Fahrsituationen in das Fahrzeug hinein horchen
(Motor, Getriebe, Diff!, Radlager, Bremsen, Fahrgestell).
Zuletzt geändert von frontpushbar am Sonntag 20. Dezember 2020, 23:07, insgesamt 5-mal geändert.
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Beitragvon frontpushbar » Sonntag 20. Dezember 2020, 22:53

Aber den Vogel schoss unser GMC Safari Van im
letzten Jahr ab:

Nach Ankunft von unserer 6.500 km Schweden-Tour
wollte ich daheim auftanken, aber ich kam nicht mehr
von der Tankstelle weg - tot. Zum Glück passierte dies
nur 500 m (!) von meinem Autoelektriker entfernt.
Ursache: Einer von den drei Stromkreisen vom
Zündschloss war durchgebrannt. Ein neues Relais und
am nächsten Tag fuhr der Van wieder, Kostenpunkt
30 Euro. Wenn das mitten im Nirgendwo in Schweden
passiert wäre...oder auf der Fähre....oder auf einer
1.000 km Etappe...? Wieder Glück gehabt, hoffen wir,
dass dies anhält. ;-)

Der Revcon wurde bereits repariert, er benötigte einen
Universalschlauch und rund 2 Liter Transmission Fluid.
Außerdem werden jetzt auch die anderen Leitungen
kontrolliert.

Schönen Sonntag!
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Beitragvon wur10 » Montag 21. Dezember 2020, 10:13

frontpushbar hat geschrieben:Bild


Wer hat denn da ein Cadillac Emblem auf die Haube gemacht? :shock:
Dieser Pferdestall war in Süßenbrunn, oder?
He made himself so me nothing you nothing out of the dust.

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Beitragvon frontpushbar » Montag 21. Dezember 2020, 11:50

Korrekt, schon vergessen, sehr gut erkannt.

Dieses Emblem war beim Kauf bereits montiert,
es wurde jedoch nach 3 Monaten vorm Baby'O
“gepflückt“, somit erledigte sich dieser Stilbruch
quasi über Nacht von selbst...
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Becoming a Revconeer - Kauf U.S. Motorhome

Beitragvon frontpushbar » Dienstag 22. Dezember 2020, 12:33

Ich möchte heute gerne mein Versprechen von Seite 8 einlösen, eine Ergänzung zum Thema
"Stealth Camping" und dessen Hintergründe:

Die kalifornische Wohnungskrise wirkt sich mittlerweile sehr drastisch aus. Die Straßen füllen sich
mit Vans oder auch mit normalen Autos, welche innen verdunkelt oder mit einem Handtuch
zugedeckt sind. Es sitzen Leute mit offenen Türen darin, ihre Habseligkeiten sind auf den Sitzen und
im Kofferraum verteilt, oder sie trocknen ihre Kleidung an der frischen Luft.

Sie bezeichnen sich selbst nicht als obdachlos, die Linie zwischen Leben in einem Auto oder wirklich
auf der Straße ist sehr dünn. Die Fahrzeuge werden als Schutzraum verwendet, man sieht sehr viele
Motorhomes mit außen fixierten Behältern, die Reifen platt aufgrund des Gewichts, ein Van mit
zugeklebten Fenstern oder ein Camper so alt, dass er überhaupt nicht mehr als fahrtüchtig erscheint.
Andere Fahrzeuge könnten als Autos der Nachbarn durchgehen, in gutem Zustand oder auch für
Fahrdienste von Uber und Lyft geeignet.

Bild

In San Francisco belief sich der Durchschnittspreis für Einfamilienhäuser auf 1,7 Millionen USD im
Jahre 2019, die monatliche Miete betrug 3.700,-- USD für ein Ein-Zimmer-Apartment. Daraufhin
stieg die Obdachlosenzahl um 17 Prozent, in Amanda County sogar um 43. In anderen Teilen von
Kalifornien sieht es nicht besser aus. Los Angeles County meldete einen Anstieg um 12 Prozent,
alle zusammen in etwa 59.000 Personen. 9.981 Autos, Vans, RVs und Camper dienten als Wohnstätte
für 16.525 Menschen.

Die offiziellen Stellen versuchen dieses Situation zu bewältigen, indem sie auf der einen Seite
kurzfristige Hilfestellungen anbieten, auf der der anderen Seite jedoch z. B. Fahrzeuge
mit gewissen Abmessungen aus den Straßen der Städte verbannen. Wer trotzdem dort mit einem
Motorhome parkt, bekommt entweder einen Strafzettel, oder sein Fahrzeug wird ganz einfach
abgeschleppt. Einige Städte haben sichere Parkplätze eingerichtet, dort können Camper oder RVs
sicher abgestellt werden, die Parkdauer ist jedoch auf eine gewisse Zeit limitiert.

In einem Fahrzeug zu leben ist kein neues Phänomen, besonders im Westen der USA hat dies
aufgrund des milden Klimas eine lange Tradition. Mir persönlich sind schon einmal auf Hawaii
(O'ahu) geparkte Fahrzeuge am Strand aufgefallen, mit aufgeschnallten Surfbrettern und
schwarzen Scheiben, zusätzlich mit Tüchern verhängt. Gegenwärtig jedoch wird die Anzahl der
im Auto lebenden Personen immer höher, sie sind nur schwer zu erfassen, auch aufgrund ihrer
Mobilität. Einige wohnen alleine, andere mit der gesamten Familien, manche haben stabile Jobs
und Ersparnisse, nur leider zu wenig um sich die horrenden Mieten in Kalifornien leisten zu können.
Es ist erschreckend, dass offensichtlich auch Leute mit Ersparnissen - erkennbar an modernen
Motorhomes, welche auf der Straße parken - ihr Apartment oder Haus verloren haben. Zur Zeit
wird keine Wohnung unter 2.000 USD pro Monat angeboten. Natürlich macht es für Menschen,
welche ihr Zuhause verloren haben, Sinn in einem Fahrzeug zu leben. Ohne Schutz auf der Straße
zu leben ist äußerst gefährlich, ein Camper, Motorhome oder RV bietet zumindestens eine gewisse
Sicherheit.

Manche Vehicle Dwellers bezeichnen sich selbst nicht als obdachlos und suchen daher auch nicht um
Unterstützung an. Es gibt Personen, die krank in ihren Fahrzeugen liegen, die Installationen darin sind
nicht für einen Dauerbetrieb ausgelegt und gehen oft kaputt. Müll, Abwasser und Unrat ergießt sich
auf die Straßen, all das stellt eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit dar. Sie nehmen Parkplätze
weg, bei manchen Motorhomes tropfen Benzin und andere Flüssigkeiten aus den Tanks. Der Abfall
wird nicht ordnungsgemäß entsorgt.

Bild

Ein weiteres Phänomen mit Bezug zum "Leben im Auto" sind "Super Commuters" (Super-Pendler),
welche ein Zuhause irgendwo im Land haben. Diese Personen fahren einige hundert Meilen in
die Stadt um dort unter der Woche zu arbeiten, dabei verbringen sie ihre Freizeit im Fahrzeug
und übernachten auch in demselben. Am Wochenende fahren sie wieder zurück, dorthin wo das
Wohnen noch leistbar ist.

Das Parkverbot für Fahrzeuge mit Überlänge schafft keine Abhilfe, das Problem wird dadurch nur
verlagert. Die "Kriminalisierung" von Motorhomes, Campern und RVs nimmt den Menschen den
letzten Schutzraum, im schlimmsten Fall verlieren sie ihr ganzes Hab und Gut, wenn das Fahrzeug
abgeschleppt wird. Dann fehlt meistens das Geld, um das Motorhome vom Abschleppplatz wieder
auszulösen, von der vielleicht nicht vorhandenen technischen Fahrtauglichkeit ganz zu schweigen.

Stealth Camping ist dabei die "unauffällige" Alternative. All das ist sehr traurig, mir persönlich
fiel auf, dass das Sozialsystem in den USA, wo ich 1,5 Jahre lang gelebt und gearbeitet habe,
sehr weitmaschig ist. Das berührt einem vielleicht noch nicht so sehr wenn man jung ist.
Aber als älter werdender, arbeitender Mensch habe ich unser Good Old Europe zu schätzen gelernt.

Soviel zu dieser Thematik. Dazu gibt es auch ein sehr gutes, aber trauriges Buch: "Gun Love"
von Jennifer Clement.

Bild

https://www.lovelybooks.de/autor/Jennif ... 4668939-w/

Ich wünsche Euch eine besinnliche Weihnachtszeit und bleibt gesund.

LG
Matt

Quelle: https://www.theguardian.com/us-news/201 ... s-bay-area
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