nämlich auf zu einem kleinen Streifzug durch
die Firmengeschichte von Revcon:
Im Zuge meiner immer noch andauernden
Beschäftigung mit dieser für mich als Revcon
Besitzer sehr interessanten Herstellerfirma, bin
ich auf ein weiteres Akronym gestoßen:
Revcon - “REcreational Vehicle CONstruction“
Oder eben:
Revcon - “REVolutionary CONcept“
Diese Firma, gegründet von John Hall, war
ursprünglich eine Tochtergesellschaft einer
Immobilienfirma, genannt Dunn Properties,
welche im Jahr 1968 wiederum als
Tochtergesellschaft der Pacific Lighting
Corporation zugeordnet wurde.
Eine ziemlich verschachtelte Firmenkonstruktion
mit turbulenter Geschichte, diese möchte ich
Euch selbstverständlich nicht vorenthalten:

1977 wurde Revcon Manufacturing an die
"Eldorado Group" verkauft, einer der Direktoren
war Diel Gustafson, ein Banker aus Minneapolis.
Die Firma führte den Revcon Slant-Nose (vorher
Flat-Nose) ein, als 30-foot langes Modell mit den
hinteren 2 Hendrickson-Tandem Achsen (s. S. 1f.).

1978 wurden die Maße der neuen, aerodynamischen
Karosserie angepasst, das 25-foot Modell vergrößerte
sich auf 26-foot und das 29-foot Modell wurde zum
30-foot. Der Antriebsstrang veränderte sich
ebenfalls, statt dem 455er Big Block tat nun ein
403er Small Block seine Dienste. Dies passierte
spät im Jahr 1977 und blieb auch so während des
1978er Modelljahres.
Der 403er wirkte untermotorisiert (“Da haben wir's!“) für
diese Größe von Motorhome und das zeigte sich auch in
einer schwächeren Leistung im Vergleich zu den zuvor
produzierten Revcons.

Im März 1979 (“Verdammt, da haben sie bei
meinem im April 1979 gebauten Revcon
wahrscheinlich noch gerade einen der letzten
403er reingeschoben...“) wurde der komplett
neue, von Revcon selbst entwickelte, Chevrolet
454er Antriebsstrang vorgestellt, welcher ab
Juli für die 30-foot Modelle zur Verfügung stand.
Damit endete auch die Ära des Oldsmobile Toronado
UPPs (Unitized Power Package) im Revcon.

1980 ging die Eldorado Group Bankrott und
wurde reorganisiert, der alleinige Eigentümer
war jetzt Diel Gustafson, trotzdem gab es
Streitigkeiten darüber, was jetzt wirklich wem
gehörte.
1981 wurden Ernie F. Kniesel als President der
Firma eingesetzt und das 33-foot (10 m)
Modell eingeführt.
1982 - In diesem Jahr wurde eine 30-foot 4 X 4
Off-Road Revcon Spezialanfertigung an einen
arabischen Kunden geliefert. Im Mai bewegte
sich der Preis innerhalb einer Spanne von 89.000,--
bis 106.000,-- USD. Im Juli wurde die Produktion
auf weniger als 2 Revcons pro Woche reduziert.
1983 trat Ernie Kniesel als Präsident zurück und
Gustafson holte Randy Grages und Bob Michel
in die Firma, um die finanziellen Turbulenzen
in den Griff zu bekommen. Die Revcons kosteten
jetzt zwischen 97.000,-- und 116.000,-- USD.
Im März 1984 wurde die Fountain Valley Liegenschaft
verkauft und Revcon war auf der Suche nach einer
neuen Produktionsstätte. Schließlich wurde man
fündig und kaufte Apollo Motorhomes in Kalifornien.
Die Revcon Produktion verlegte man kurzerhand in
das Apollo Werk. Im Juli wurde der 96-inch
breite (2,4 m) Revcon vorgestellt, er hatte
einen schwereren Rahmen und ein
geschwungenes Heck (Spitzname: Walflosse).
Randy Grages wurde Präsident bei Apollo.

Man beachte auch die dem Zeitgeschmack
der 80ies geschuldeten Doppelscheinwerfer.
1985 war Revcon zum zweiten Mal Bankrott.
Diel Gustafson landete im Gefängnis und zwar
wegen Scheckreiterei im Tropicana Hotel
in Las Vegas. Er wurde zu 10 Jahren verurteilt
aber nach nur einem Jahr freigelassen.
Der gute Mann hatte sich der Staatsanwaltschaft
als Hauptzeuge angetragen.
Im Jahre 1986 war Revcon vollständig ins
Apollo Werk umgezogen. Apollo wurde in
“Summit Luxery Motorcoach“ umbenannt.
Als Präsident fungierte Don Blanke.
Ein neues Jahr und ein neuer Präsident:
Gerald Utt war 1987 in Amt und Würden.
Der Basispreis für den Revcon bewegte
sich jetzt zwischen 89.000,-- und 99.000,--
USD. Larry P. Brumfield bekleidete die
Präsidentenamt von Revcon Industries.
Im Februar 1988 lieferte Revcon ein Motorhome
an einen Kunden bei der Quartzite Rally (große
RV Show), dieser gab es jedoch aufgrund
von verschiedenen Problemen der Fabrik zurück.

1990 - 5 Apollos wurden gebaut und sollten für
50.000,-- USD oder weniger verkauft werden und
die Firma ging zum dritten Mal Bankrott.
1991 - Der letzte Revcon war ein 30-foot
Motorhome und wurde an George and Mary
Gene Alder verkauft. Es hatte eine modifizierte
Vorderfront mit einem kantigen Heck.
Wie schon geschrieben hatte Revcon Mitte der
1980er Jahre diverse finanzielle Schwierigkeiten
aus unterschiedlichen Gründen und wurde unter
Konkursverwaltung gestellt. Der geneigte Leser
weiß, diese RVs stellten die Topklasse auf dem
Motorhomemarkt dar und kosteten dementsprechend.
Die Revcon Fabrik wurde mit jener vom Apollo
Motorcoach während der Jahre 1985-1986 kombiniert
und bis 1991 betrieben. In diesem Jahr wurde die
reguläre Produktion schlussendlich eingestellt,
1986 überhaupt keine Revcons gefertigt.
Bevor der gewaltige „Revcon All-Terrain Motorcoach“
auf Ford F350 Heavy Duty Basis auftauchte (s. S. 7),
gab es noch zwei weitere Versuche, unmittelbar nach
dem Ende von der originalen Revcon-Serie, Motorhomes
unter diesem Namen zu produzieren:

1. Der Goliath war ein massiver, innovativer Vorstoß,
um ein echtes 4 X 4 Motorhome auf den Markt zu
bringen, dabei wurden herkömmliche Revcon
Karosserieteile verwendet, welche durch das
Herunterfahren der regulären Revcon Produktion im
Jahre 1990 überflüssig wurden. Es wurden nur 3
Einheiten vom Goliath produziert, ein Exemplar konnte
2007 in Galveston, Texas lokalisiert werden, bevor es
der Hurrican Ike vollkommen zerstörte.
Die Versicherung zahlte dem Besitzer eine
Entschädigungssumme von 37.000,-- USD.
Im Jahre 1991 wurde nur ein einziges Exemplar
hergestellt, laut diversen Quellen aus übrig
gebliebenen Teilen noch schnell gefertigt,
bevor die Firma für immer ihre Pforten schloss.
Aufgrund dessen hatte das Motorhome mit
massiven Qualtäts- und Technikmängeln zu
kämpfen.

2. Ein paar ehemalige Revcon Angestellte
kamen im Jahre 1992 zusammen und begannen
gemeinsam den “Silver Motorcoach“ zu bauen.
Sie griffen dabei auf viele Komponenten vom
berühmten GMC Motorhome zurück und
kombinierten diese mit dem Revcon Know-how.
Einige Exemplare wurden davon produziert,
doch auch dieser Versuch scheiterte kläglich.
Quelle: http://www.policeinterceptor.com/Revcon.htm