Komplettlackierung für 1500.--? ?

Du beißt dir schon längere Zeit die Zähne an einem Problemchen aus?
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Beitragvon superbee » Sonntag 30. Oktober 2005, 12:21

Sag ich doch PP1, wird sicher geil aussehen :shock:

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Beitragvon Plan B » Sonntag 30. Oktober 2005, 12:55

TORSTEN:Laß ja keine jungen Kerle rann,machs Dir lieber selber :)
Ich würde ihn nicht schwarz machen,sondern rot.Sollte er innen rot sein,dann cremeweiß oder cremebeige.

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Beitragvon Torsten » Sonntag 30. Oktober 2005, 19:56

Fastfish hat geschrieben:TORSTEN:Laß ja keine jungen Kerle rann,machs Dir lieber selber :)
Ich würde ihn nicht schwarz machen,sondern rot.Sollte er innen rot sein,dann cremeweiß oder cremebeige.

Ich werde auf Dich hören und mache es selber!
Rot wird er,weil schwarze Ausstattung!
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Beitragvon Plan B » Montag 31. Oktober 2005, 08:38

Das paßt dem Wagen sicher sehr gut,kriegt er auch lackierte Stahlfelgen mit Dogdishcaps?Das wäre echt cool.

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Beitragvon simonB. » Montag 31. Oktober 2005, 10:45

yeah!lackierte staahhlfelgen! :yeah:
-- und kost' benzin auch 3 mark 10, egal es wird schon gehn --

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Beitragvon jürgen » Montag 31. Oktober 2005, 14:07

griaseich. habe bei meinen torino die zwei seitenteile lackieren lassen, mit original lack und alles drum und dran( rost entfernen, dellen ausgebeult, ausgekitten,.. ). hat mich 1800 euro gekostet. hab ich zwar teuer gefunden, aber der lack alleine war schon teuer.
also um 1500 euro lackieren lassen, ist es aber nur ein ein acryllackn und kein originaler.

mfg jürgen
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Beitragvon Torsten » Montag 31. Oktober 2005, 17:29

jürgen hat geschrieben:griaseich. habe bei meinen torino die zwei seitenteile lackieren lassen, mit original lack und alles drum und dran( rost entfernen, dellen ausgebeult, ausgekitten,.. ). hat mich 1800 euro gekostet. hab ich zwar teuer gefunden, aber der lack alleine war schon teuer.
also um 1500 euro lackieren lassen, ist es aber nur ein ein acryllackn und kein originaler.

mfg jürgen

Das ist klar,mein Lacker würde den Wagen ja auch zerlegt,gespachtelt und geschliffen bekommen. Ich weiss,das die Lacker trotzdem noch Spachteln :wink: ,Farbe nehme ich aus`m Tuschkasten,darf ich nur nicht im Regen fahren :)
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Beitragvon trans-am-racer » Montag 31. Oktober 2005, 22:11

aha da haben wir es ja gespachtelt :)

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Beitragvon V8Freak » Dienstag 1. November 2005, 19:15

So, das hier is aus einem anderen Forum! Is allgemein über Lackierarbeiten, passt aber hier denk ich mal ganz gut rein und is auch sehr interessant!

Hallo zusammen,

in meiner Werkstatt werden andauernd Klassiker restauriert und natürlich auch lackiert. Zurzeit machen wir einen Wagen für den Prospekt der Lackabteilung von Bayer um zu zeigen wie ein vernünftiger Lackaufbau funktioniert.

Das zum Background.

Nun zum Preis. Es geht auch deutlich günstiger als 3500 Euro, bei trotzdem perfektem Ergebnis.

Thermoplastische Lacke: Es stimmt das thermoplastische Lacke heutzutage bei KFZ praktisch nicht mehr eingesetzt werden. Aber das mit der Pulverform stimmt so nicht unbedingt.
Was Du hier beschreibst ist ein elektrostatisches Verfahren, welches in der Reparaturlackierung (dazu gehören auch Restaurationen und alles was nicht im Werk lackiert wird) praktisch nie angewand wurde.

Thermoplastische Lacke können genauso gespritzt werden wie alle anderen Lacke auch. Nur, und hier hast Du recht, brauchen diese Lacke zum Härten und für einen guten Verlauf, viel Hitze.

Das ganze nennt sich Polymerisation. Hierfür sind aber in der Regel über 100 Grad vonnöten. Bei 80 Grad wie früher in der Trockenkabine üblich fängt dieser Prozeß grade mal an.

Heutzutage trocknet man nur noch mit 60 Grad (auch weil die Elektronik gegenüber der Hitze empfindlich ist.

Die modernen Lacke sind praktisch alle Polyurethanlacke auf 2 Komponenten Basis. Der Glanz und die Härte werden identisch, egal ob ich bei 20 Grad oder bei 60 Grad trockne. Bei 60 Grad geht es nur bedeutend schneller, was sich positiv auf den Durchsatz in der Lackiererei auswirkt, aber nicht unbedingt auf die Qualität (hierzu mehr weiter unten).

Muß der alte Lack vollständig runter?
Nicht unbedingt. Vollständig ausgehärteter alter Lack ist in der Regel eine sehr gute Grundlage.

Und warum kommen dann so oft Risse und Blasen? Erkläre ich weiter unten beim Lackaufbau.

Nichtsdestotrotz würde ich auch immer die entfernung des alten Lackes empfehlen, um zu wissen das man nachher einen tip-top Lack hat, und um sicherzustellen, daß kein Rost darunter ist.

Un so funktioniert ein perfekter Lackaufbau:

Annahme: Man hat eine blanke Karosse.

Normalerweise sollte hier auf das blanke Blech ein Washprimer aufgetragen werden. Der Washprimer ist extrem dünn und dient dem Rostschutz und der Haftung der weiteren Lagen.

Aber Vorsicht!!!!

Auf Washprimer darf man niemals Polyesterspachtel auftragen (das verträgt sich gar nicht)

Die Hersteller sagen grundsätzlich das Spachtel immer auf das Blanke Blech soll.

Hmmm? Der Washprimer aber auch.

OK, was erlaubt ist, ist Washprimer über den Spachtel.

Klasse, dann muß ich ja die ganze Karosse in blanken Zustand perfekt spachteln und schleifen. Viel Spaß!

Ausserdem ist Spachtel hygroskopisch, das heisst, er zieht Wasser. Und das auf dem blanken Blech?

Die Lösung ist Epoxyprimer. Die blanke Karosse mit Epoxyprimer spritzen und dann erst spachteln. Stellen die durchgeschliffen werden wieder mit Epoxyprimer spritzen und so weiter und so fort.

Das ganze gut trocknen lassen und mit 220er Schleifpapier trocken schleifen.

Jetzt Füller spritzen. Den Füller mit 600er Schleifpapier schleifen.
Am besten Kontrollschwarz verwenden (das gibt ein perfektes Finish).

Sehr gut trocknen lassen.

Jetzt kommt der Decklack, und damit die Wahl ob Ein- oder Zweischicht.

Einschichtlacke benötigen, wer hätte es gedacht, nur eine Lackschicht.

Zweischichtlacke benötigen, genau, zwei Schichten. Den Basislack und den Decklack.

Der Basislack ist ein Einkomponentenlack, trocknet bei 20 Grad in ca. 15 Minuten, und dient nur der Farbgebung.

Darauf wird der Decklack gepritzt, ein 2 Komponenten Klarlack.
Dieser Klarlack hat aber nicht nur die Aufgabe daß am Ende alles schön glänzt, sondern er ist auch noch besonders hart und hat einen UV Filter, so daß der Lack (die Farbe) nicht ausbleicht oder auskreidet.

Dieses System kann man übrigens auch wesentlich einfacher reparieren.

Heutige KFZ sind fast ausschließlich so lackiert.

Jetzt zu den Rissen und Blasen:

Risse entstehen vor allem dann, wenn darunterliegender Spachtel noch nicht ganz durchgehärtet war.

Blasen enstehen aus mehreren Gründen.

1. Direkt nach dem Trocknen
wenn unter Wärme getrocknet wird, und die einzelnen Schichten zwischen den Spritzgängen nicht ausreichend ablüften konnten, dehnt sich unter der Wärmeeinwirkung noch im Lack vorhandenes Lösungsmittel stark aus und kann Blasen werfen. Oft platzen diese Blasen auch, dann entstehen Krater.

2. Später
Besonders wenn direkt über Spachtel lackiert wurde, ohne ausreichend Füller, kann sich mit der Zeit Osmose ergeben. Lack ist eine leicht wasserdurchlässige Membran, aber nur in eine Richtung. Finden sich jetzt unter dem Lack kleinste Löcher kann hier mit der Zeit Wasser eindringen und dann den Lack anheben.

3. Schlamperei
Sehr oft sieht man dass der Untergrund einfach nicht gut genug geschliffen und entfettet wurde. Dann passiert sowas auch.





Hallo Feldmann,
vielen Dank für Dein Vertrauen.

Außerdem finde ich es Klasse wie man hier als Neuer begrüßt wird.

Martin, ich denke wir haben uns hier missverstanden. Du hast natürlich vollkommen Recht, dass bis Anfang der 90er Fahrzeuge so lackiert worden sind. Das wollte ich gar nicht bestreiten.

Was ich sagen wollte war, dass bei Reparaturlackierungen meines Wissens praktisch nie so gearbeitet worden ist (in der normalen Lackiererei).

Dieses Verfahren ( elektrostatisches Lackieren) eignet sich nämlich nur für Rohkarossen, ist dort aber ganz prima.
Die Vorteile sind eine sehr einheitliche Schichtstärke und sehr wenig Overspray. Probleme kann es aber in Ecken geben, da dort die Feldstärke geringer ist. Dies wird in der Industrie mit zusätzlichen ?Massepunkten? ausgeglichen.

Es ist leicht nachzuvollziehen, dass solch ein Verfahren, von den Kosten mal ganz abgesehen, für die normale Lackiererei viel zu aufwändig ist.

Oftmals arbeiten diese Geräte (größter Hersteller ist randsburg, zu finden unter dem Dach von ITW, zu denen gehören auch Devilbiss und Binks) im Airlessverfahren.

Dieses Verfahren wird übrigens auch jetzt noch in der Autoindustrie angewandt, halt nur nicht mehr mit Thermolacken.
Das gibt es nur noch bei Motorrädern und Fahrrädern.

Wie auch immer, dies ist ja nur ein bestimmtes Auftragsverfahren und hat mit dem Medium nichts zu tun. Man kann damit nämlich auch alle anderen Lacke verwenden oder auch Pulverbeschichten.

Zu Deiner Frage ob ich aus Polen komme: Ich komme aus Köln und bin Deutscher.
Und es stimmt. Nach Deiner Rechnung ist es nahezu unmöglich solch eine Arbeit für 3000 Euro oder weniger zu machen.

Mit 40 Euro Stundenlohn netto lagst Du schon ziemlich gut.
Das macht bei 40 Stunden (1 Woche) genau 1856 Euro incl. MwSt.

Wenn ich richtig verstanden habe wollte Feldmann eine neue Lackierung und keine Komplettrestauration. Wenn der Wagen komplett zerlegt werden muß (und ich meine komplett), aller Lack ab muß, gesandstrahlt wird, diverse Karosseriearbeiten durchgeführt werden müssen, dann wird?s natürlich teurer (Ich denke das ist jedem klar).

Sagen wir mal man braucht 1,5 Wochen Arbeitszeit dann würde das 2784 Euro kosten. Hinzu kommt das Material. Das hast Du mit 2600 Euro veranschlagt. OK, jetzt wären wir schon bei über 5000 Euro.

Und genau hier lag immer mein Problem.

Da ich oft Frame off Restaurationen mache, wo der Rahmen und jedes Einzelteil lackiert wird musste ich genau diese Preise den Kunden sagen.

Und was haben die dann oft genug gesagt? Ups, das ist mir dann doch etwas zu teuer.

Der Doofe war natürlich ich, weil ich zum einen keinen Pfennig an den Farben verdient hätte, und jetzt aber noch nicht einmal die Arbeit ausführen konnte weil den Kunden das schlicht zu teuer war.

Ich meine, mir war das auch immer zu teuer, aber den Lack muss ich ja schliesslich auch kaufen.

Was mich vor allem ärgerte war der enorme Preisanstieg in den letzten Jahren. Vor 10- 15 Jahren kostete ein Liter Lack ca. 15 Mark. Heute kostet ein Liter Lack zwischen 70 und 110 Euro.

Daraufhin beschloss ich dann mal tiefer in dieses Thema einzusteigen.

In den letzten 10 Jahren gab es eine extreme Konsolidierung der Lackindustrie. Heute kontrollieren nur noch ganz wenige Großkonzerne wie BASF, ICI und DuPont fast den gesamten Markt. Diese Firmen kauften praktisch alle namhaften Lackhersteller wie Sikkens, Spies Hecker, Glasurit, R-M und wie sie alle heißen auf.

Und plötzlich schossen die Preise in die Höhe (welch Wunder).

Ich telefonierte dann mit zig Leuten von den Herstellern um rauszufinden ob es nicht günstigere Lacke gab (vor allem für die Fahrgestelle, wo ich praktisch immer nur Schwarz brauche). Antwort unisono: Nein, denn schließlich sind diese Lacke ja auch besonders gut und überhaupt, blablabla....

Gut dachte ich, anderer Ansatz. Tu einfach so, als wüsstest Du wie der Hase läuft und stell Behauptungen auf.

Also auf zum größten Großhändler hier in der Region.

Das ging dann so:

-Hallo, ich brauche 3 Liter tiefschwarzen Lack, was kostet der bei Ihnen?
-Händler: Mal schauen, wir haben den von Glasurit und da kostet der Liter (wird übrigens nach Kilo berechnet aber ich bleibe jetzt bei Liter) 69 Euro.
-Und Metallic?
-Händler: Knapp Hundert
-Sie scherzen?
-Händler: Nee, die sind so teuer.
-Sie wollen mir doch nicht erzählen dass jemand der einen Reisebus lackieren will bei Ihnen für 20.000 Euro Lack kauft.
-Händler: Natürlich nicht, der kauft Lack aus der LKW Schiene. Der ist billiger.
-Also wenn ich mir die Busse so anschaue, finde ich sehen die genauso gut aus wie die PKW. Das ist ist doch bestimmt genau die gleiche Qualität?
-Händler: Stimmt, aber die kaufen ja auch normalerweise immer mindestens 5 Liter.
-Und was kostet der dann?
-Händler: 30 Prozent weniger.
-Aha! Wenn ich Ihnen jetzt also sage dass ich einen LKW schwarz lackieren möchte komme ich 30 Prozent billiger weg als wenn ich sage ich möchte einen PKW schwarz lackieren. Und bekomme eigentlich den gleichen Lack. Richtig?
-Händler: Tja, wenn man das so sieht schon.
-OK. Wenn ich jetzt aber einen Silo lackieren wollte, was für einen Lack nehme ich denn dann?
-Händler: Da haben wir unsere Industrieschiene von Salco, ist übrigens auch BASF genau wie Glasurit.
-Kostet?
-Händler: So zwischen 10 und 15 Euro den Liter.
-Und die Qualität?
-Händler: Ja super. Sie müssen Bedenken dass der Hersteller bei diesen Lacken bis zu 10 Jahre Gewährleistung geben muß in der Industrie.
-Ich habe gelesen dass die Autohersteller auch mit Industrielack arbeiten.
-Händler: Stimmt, die Zusammensetzung ist ja auch genau die gleiche. Die ganzen Felgenhersteller verwenden übrigens auch diesen Lack.
-Und warum ist der ?Autolack? dann so viel teurer?
-Händler: Tja, das liegt auch an den ganzen Farbtönen die es da so gibt. Das kostet halt.
-Aber die mischen sie hier doch an. Können sie Industrielacke nicht auch nach Rezept mischen?
-Händler: Sicher, wenn wir den Farbton oder den Namen haben.
-Also zum Beispiel Porsche indischrot als Industrielack wäre kein Problem?
-Händler: Nein.
.......

Ist doch interessant oder? Das heißt man kann für einen Bruchteil mit der gleichen Qualität lackieren.

Ich habe dann alles mögliche ausprobiert, und gesehen dass die Industrielacke den Autolacken in keiner Weise nachstehen.

Inzwischen habe ich eine Firma gefunden (kennt vielleicht sogar der ein oder andere) die nichts als Autolacke machen zu Preisen wie sonst nur bei Industrielacken. Supergute Qualität und ein ganz einfaches System. Alles wunderbar aufeinander abgestimmt. Könnt Ihr selber mal abchecken. Die Firma heisst DeBeer (www.debeerlakfabrieken.com) und kommt aus Holland und ist auch Erstausrüster für die Autoindustrie. Verwende ich nur noch. Wird übrigens auch von Sata empfohlen.

Damit komme ich dann statt 2600 für Material nur noch auf 200 bis 350 Euro für Material.

Und schon sind wir in der Preisrange die oben angesprochen worden ist.

Übrigens noch ein Tipp. Entlacken mit Spachtel und Fön ist höllisch zeitintensiv und stinkt wie Sau. Viel besser und schneller geht das mit den Negerkeksen von 3M, allerdings sollte man hier die Scheiben für die Flex nehmen und nicht die für die Bohrmaschine.



Martin,
Du sprichst mir aus dem Herzen was Lohnkosten, Mitarbeiter usw. angeht. Ausserdem merkt man sofort wenn jemand mit dem herz bei der Sache ist. Ich mach auch lieber ein bisschen mehr um es wirklich gut zu machen, als mal eben schnell. Das rächt sich ja doch irgendwann.

Fraula, zu Deiner Frage: Es gibt praktisch von jedem Hersteller Epoxyprimer die alle recht Ähnlich sind (die Grundchemikalien kommen nämlich oft von den selben Chemiewerken z.B. Bayer).

Welcher hier jetzt der beste ist, ist meines Erachtens auch eine gewisse Glaubensfrage, ausserdem schiesst sich fast jeder Lackierer auf ein bestimmtes System ein. Und es gibt kaum ein Gebiet bei dem Vertrautheit mit den Materialien und Ã?bung wichtiger sind als beim Lackieren, oder was meinst Du Martin?

Ich würde aber persönlich keine Epoxyprimer von Firmen wie Fertan etc.. für die Karosserie nehmen, und zwar aus folgendem Grund.

Vielfach sind diese Produkte auch nach der Härtung noch relativ weich (und damit elastisch) was zwar gut für den Rostschutz ist aber der Killer für einen guten Lackaufbau.

Diese Produkte sollte man nur für Ecken mit dem Pinsel benutzen, und zwar da wo man es nachher nicht mehr sieht.

Chromathaltige Primer wie Martin oben empfiehlt sollen in der Tat den besten Rostschutz bieten, verschwinden aber aufgrund des hohen Gesundheitsrisikos mehr und mehr vom Markt.

Die meisten Primer, egal ob Washprimer oder Epoxy haben heute einen Ersatzstoff, dessen Name mir momentan nicht einfällt (ich glaube irgendwas mit butyl oder so), die auch sehr gut sind und wesentlich weniger gefährlich.

Ist aber eigentlich auch egal, denn wenn der Rost nicht wirklich weg ist schützt langfristig auch der beste Primer nichts. Und wenn er weg ist und danach vernünftig gearbeitet wird kommt er normalerweise auch nicht wieder (ausser der Lack wird beschädigt).

Der Rostschutz durch die Primer funktioniert folgendermassen:

Zum einen durch das Chromat oder das Butyldingsdakirchen und zum anderen durch die gute Haftung auf dem Blech.

Washprimer ätzt die Metalloberfläche an, und dringt somit praktisch ganz leicht in das Metall ein. Der Härter bei Washprimer ist nämlich Säure.

Epoxyprimer dagegen haftet so gut wegen dem Epoxyharz. Der Rostschutz ist hier noch besser, unter anderem weil Epoxyprimer wesentlich dicker aufgetragen wird.

Der beste Untergrund ist auch meiner Meinung nach gesandstrahltes Blech, wie Martin schon sagte.

Vom Abbeizen würde ich ebenfalls tunlichst abraten, denn wenn das Zeug in irgendwelche Ritzen und Löcher kommt kriecht es noch ewig lange wieder raus.

Beim Sandstrahlen solltest Du aber wenn möglich auf folgendes achten:
Die meisten Sandstrahlereien bearbeiten meistens grosse, stabile Objekte wie Geländer, T-Träger u.Ã. Dabei werden Düsen bis zu 16 mm verwendet. Hierbei entsteht ein enormer Druck und Hitze auf dem Blech was manchmal, besonders auf grossen Flächen zum Verzug führen kann. Weiterhin wird sehr oft Kupferschlacke mit Grober Körnung als Strahlmittel verwendet. Das gibt unschöne kleine Pittings im Blech.

Da bei mir Entlacken und Entrosten ganz wichtige Arbeitsschritte sind hab ich schon zig Verfahren ausprobiert, und folgender Ablauf hat sich dabei am effektivsten herausgestellt:

Zuerst wird die Karosserie mit den von Martin auch favorisierten Negerkeksen so weit wie möglich abgeschliffen. Das deshalb weil es einfach am schnellsten geht.

Jetzt werden eventuelle Beulen ausgedengelt, geschweisst usw...

Danach kommt die Karosse in die Strahlkabine. Hier arbeite ich mit einer Düse von nur 3,5 mm Durchmesser und einem Strahlmittel namens Garnet fein. Dieses Strahlmittel ist rötlich, sehr fein ,ergibt eine super gute Oberfläche und holt den Rost aus den kleinsten Poren. Ausserdem ist es wiederverwendbar und staubt nicht so wie Kupferschlacke.

Das Strahlen nach der Blechbearbeitung ist auch deshalb von Vorteil, weil man das Blech nachher nicht mehr anfassen muss (blankes Blech niemals mit nackten Fingern anfassen. Der Hautschweiss enthält Salze und Säure die richtig schöne rostige Fingerabdrücke hervorrufen, die manchmal sogar noch unter dem Lack sichtbar sind). Also immer Handschuhe tragen.

Weiterhin werden auch eventuelle Schweissnähte entzundert. Die enthalten nämlich Russ, und der fördert den Rost auch ganz toll.

Wenn Du Strahlmittel brauchst, geh zu einem Sandstrahler und kauf es dort. Du wirst überrascht sein wie billig es ist. Garnet fein kostet hier zum Beispiel grade mal 10 Cent pro Kilo, Kupferschlacke oder Aluminiumoxyd ist noch billiger. Im Baumarkt kosten 8 Kilo Aluminiumoxyd von Schneider mehr als 10 Euro.

Hier noch zwei andere verfahren zum Entlacken und zum Entrosten:

1. Entlacken: Das schnellste und schonendste Verfahren zum Entlacken ist strahlen mit Natron (Natriumbicarbonat). Das geht superschnell und greift das Blech nicht an.
Nachteil: staubt
Vorteil: Kann jeder selbst mit der kleinsten Sandstrahlpistole selber machen (wobei gesagt werden muss dass die Injektorpistolen wirklich nur für ganz kleine Spotarbeiten zu gebrauchen sind, richtig Spass macht?s nur mit einem Druckstrahler. Weiterhin ist das Strahlen mit Natron hervorragend geeignet zum säubern von Motoren. Total zugerusste Brennräume sehen danach aus wie neu, und es dauert nur Minuten. Auseinanderbauen brauche ich dabei auch nichts. Natron gibt?s in jeder Drogerie (allerdings teurer als beim Chemiegrosshandel).

2. Entrosten: Die effektivste Art zu Entrosten ist mit Phosphorsäure. Dieses Verfahren wird überall in der Industrie angewandt. Hierzu nimmt man eine 15 bis 20 prozentige Phosphorsäurelösung und taucht das Teil hinein (ich weiss, schwierig bei einem ganzen Auto, darum strahlen wir ja alle noch so fleissig). Wenn man die Lösung auf etwa 60 Grad erhitzt kann man praktisch zuschauen wie der Rost weggeht. Das gesunde Metall wird dabei praktisch überhaupt nicht angegriffen. Man nennt das auch Beizen. Jetzt müsste man eigentlich Passivieren. Man kann aber auch mit einer ganz schwachen Lösung nachspülen. Das hat den Vorteil, dass eine ganz leichte Phosphatschicht zurückbleibt. Die wiederum ist ein hervorragender Rostschutz und Haftvermittler für die Lackierung.

Für Teile ist dieses Verfahren ganz hervorragend. Wenn man nachher noch verzinkt (zum Beispiel gelbverzinkten mit Chromatierung) sehen die Teile aus wie neu.

Bei Spotrepairs an der Karosserie kann man sich folgendermassen behelfen: Ein Küchentuch mit der Lösung tränken und auf die rostige Stelle legen. Die rostigen stellen werden rabenschwarz. Das ist das Eisenphosphat welches bei der Umwandlung von Eisenoxyd (Rost) zu Eisenphosphat entstanden ist. Das funktioniert aber nicht so schön wie das Tauchen, wo der Rost nachher einfach weg ist und nur eine leicht graue Oberfläche zurückbleibt.
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Beitragvon Harry » Mittwoch 2. November 2005, 23:19

jürgen hat geschrieben:griaseich. habe bei meinen torino die zwei seitenteile lackieren lassen, mit original lack und alles drum und dran( rost entfernen, dellen ausgebeult, ausgekitten,.. ). hat mich 1800 euro gekostet. hab ich zwar teuer gefunden, aber der lack alleine war schon teuer.
also um 1500 euro lackieren lassen, ist es aber nur ein ein acryllackn und kein originaler.

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Also Jürgen der Lack wird schon ein "echter" sein, denn bei solchen Geschichten ist ja die Arbeit will sagen die Zeit das Teure!!

2 K Autolacke von Herberts kaufe ich(und warscheinlich auch der Lackierer) um 35,-- Euro den Liter! Im Lack-laden kostet der ca.
70 ,-- Euro mit Ust für KHG!
Also das kanns nicht sein......
I dont think so , TIM!

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Beitragvon heli » Donnerstag 3. November 2005, 10:26

Also, ich muß sagen, SEHR interessant das Ganze. Gefühlsmäßig ist mir der Lack immer sehr hoch vergekommen, der Bericht vom anderen Forum gibt das ja schön wieder.
Ist überhaupt sehr informativ gewesen der ganze Bericht.
Werde ich mir als Vorlage für meine Arbeiten sicherlich zu Herzen nehmen (soviel ich halt selber machen kann).

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Beitragvon hybrid » Donnerstag 3. November 2005, 10:50

V8Freak hat geschrieben:So, das hier is aus einem anderen Forum! Is allgemein über Lackierarbeiten, passt aber hier denk ich mal ganz gut rein und is auch sehr interessant!


Danke, verdammt guter Bericht.

Erinnert mich als wir in den USA beim Feed&Seed (amerik.Lagerhaus) Caterpiller Gelb im 10l Eimer um 35$ gekauft haben. Aber das is schon lange her. Wer weiß was das heute kostet?
Gruß Günter


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Beitragvon Torsten » Samstag 26. November 2005, 20:08

Ich habe einen Preis für 5 Liter Imolarot,2 Liter Härter und 1 Liter Verdünnung von Glasurit bekommen. 108?,das geht,oder?
Ist Ackryllack,da brauche ich keinen Klarlack.
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Beitragvon Plan B » Sonntag 27. November 2005, 10:58

Das ist ein Geschenk,ich glaube Lack kostet bei Euch nur einen Bruchteil wie bei uns.
Ich hab vor kurzem den Motorraum von meinem Cuda lackiert.Hab 1/2 kg Rotmetallic,1/2 kg Decklack+wenig Härter und Verdünnung gekauft.Hab über Beziehung mit Prozenten genau 88? bezahlt.Vorher hatte ich ein Angebot vom Lackierer ums Eck um 189?!!!!!!!
Bei der Menge wars nicht so arg,wenn ich ein ganzes Auto spritzen würde,käme nur Industrielack in Frage.Und keinesfalls ein Wasserlack,der ist ein absoluter Dreck,springt ab,wenn man böse hinschaut. :D

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Beitragvon Torsten » Sonntag 27. November 2005, 20:49

Ja Günter,bin Deiner Meinung,Wasserlacke sind was für Trabbis :)
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